Ein kleiner Rückblick: Adult Contemporary
Zum Glück gibt es den Begriff „Adult Contemporary“. Als in den 1960ern das berühmte Billboard-Magazin die sogenannten Easy-Listening-Charts erschufen, fand man den Begriff einige Jahren später unpassend. Man wollte verständlicherweise nicht mit der langweiligen Fahrstuhlmusik in Verbindung gebracht werden und taufte das Konzept um in „Adult Contemporary“.
Erwachsen und zeitgemäß
Der Name war Programm und hat seit den 70ern bis heute die Musikauswahl der wichtigsten Hörfunkstationen der USA geprägt. Die Art der Moderation und Musikauswahl hat sich auch in Europa, beispielsweise in Deutschland, durchgesetzt. Kurz gesagt wollte man für ein möglichst angenehmes Hörerlebnis bei den Zuhörern sorgen und dabei auf so viele Störfaktoren wie nur möglich verzichten. Die Zielgruppe der Hörer sollte aus Jugendlichen bis hin zu Erwachsenen im mittleren Alter bestehen. Dementsprechend gestaltete sich auch die Auswahl der Musik.
Hierbei wird auch heute nichts dem Zufall überlassen. Die Listen der zu spielenden Musik werden größtenteils unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Marktforschung festgelegt. Im Prinzip lässt sich die gespielte Musik in vier zeitliche Untergruppen einteilen. Die erste ist die der populärsten Songs von 1990 bis heute, wobei vereinzelt auch ein paar ältere ins Programm gemischt werden. Im Umkehrschluss gibt es eine zweite Zielgruppe, die an Oldies interessiert ist und hauptsächlich mit Songs der 70er, 80er und 90er angesprochen werden soll. Darauf folgt die Hauptgruppe, die man mit einer größeren Spannbreite erreichen will, weshalb man bereits mit den Songs der 1960er anfängt und alle dazwischenliegenden Epochen bis heute einsetzt. In einer letzten Gruppe richtet man sich wieder an die ganz jungen und die Hörer mittleren Alters, spielt aber hauptsächlich Balladen.
Und das Konzept scheint nach wie vor aufzugehen. Was in den Anfangszeiten noch belächelt und verächtlich als Mainstream bezeichnet wurde, ist gerade, weil es die breite Masse erreicht, auch ein hervorragendes Werkzeug, um beispielsweise Künstler richtig zu pushen oder gar Karrieren erst so richtig in Gang zu bringen.